Neben der Burg und dem Kloster Oybin gehört die Bergkirche Oybin zu den Besuchermagneten des ostsächsischen Kurortes. Das sakrale Bauwerk ist ein Ort der Ruhe, der Andacht und des Glaubens. Von außen mag die Dorfkirche unscheinbar wirken; umso imposanter ist das reich verzierte Innere. Hier springen zahlreiche Details ins Auge, die das Kirchlein zu einer begehrten Kulisse für Hochzeiten macht. Wir stellen das Kleinod im Stil des deutschen Bauernbarocks näher vor.
Die Bergkirche Oybin im Barockstil
Die Bergkirche Oybin befindet sich in der gleichnamigen Gemeinde des sächsischen Landkreises Görlitz. Sie ist ein beachtenswertes sakrales Baudenkmal aus dem Barock in beschaulicher Höhenlage, umgeben von meterhohen Felsen, Bäumen und liebevoll restaurierten Fachwerkbauten.
Die Dorfkirche am Fuße des Berges Oybin gehört zur evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Zittauer Gebirge – Olbersdorf. Die barocke Saalkirche öffnet Gläubigen fast ganzjährig täglich ihre Pforte für Gebet und Andacht. Gemeindemitglieder, die das Besondere suchen, schließen in der Bergkirche Oybin den Bund der Ehe.
Einblick in die Geschichte und Architektur
- Die Bergkirche im Stil des Bauernbarocks liegt auf dem Weg zu Burg und Kloster Oybin in Hanglage.
- Das Gotteshaus lädt Gläubige zur stillen Andacht und zum Gebet ein. Besucher nehmen am Gottesdienst teil und lauschen der Orgelvorführung.
- Architekturfans werfen einen Blick auf die imposanten Schnitzereien und Deckengemälde der Bergkirche Oybin.
- Eine Führung informiert über die Geschichte und die Architektur des Kleinods.
Anfahrt und Parkmöglichkeiten
Die Bergkirche Oybin befindet sich auf der Hauptstraße 16 im wunderschönen Kurort im Zittauer Gebirge. Besucher, die aus Zittau anreisen, können verschiedene Verkehrsmittel nutzen, um die Bergkirche zu erreichen. Mit dem Auto folgen sie einfach der Beschilderung in Richtung Oybin und finden entlang der Hauptstraße Parkmöglichkeiten in der Nähe der Kirche. Alternativ bietet sich auch die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Die Bergkirche ist vom Zittauer Bahnhof aus mit der Zittauer Schmalspurbahn erreichbar. Nach einer kurzen Fahrt erreichen Besucher den Bahnhof Oybin, von dem aus es nur noch einen kurzen Fußweg zur Bergkirche ist.
Ein Blick in die Geschichte der Bergkirche Oybin
Die Geschichte der barocken Saalkirche geht zurück auf das Jahr 1708. Damals befand sich an der Stelle der heutigen Bergkirche Oybin ein Bethaus mit Empore. Die von Johann Georg Scholz errichtete Kapelle diente überwiegend als Veranstaltungsort von Trauerfeiern, Taufen und Hochzeiten. Für die Gottesdienste nutzten die Bewohner des Ortes weiterhin die Dorfkirche Lückendorf (erbaut 1690/91).
Vier Jahre nach Baubeginn erhielt das Bethaus eine Kanzel und einen Altar. 1718 folgte ein gepflasterter Boden. Die wunderschönen Deckenmalereien und die Bemalung der Holzemporen von Christian Schmied entstanden in den Jahren 1723 bis 1739. Sie zeigen neben floralen Elementen biblische Darstellungen wie den Sündenfall und das Jüngste Gericht. 1732 erhielt der Sakralbau einen kleinen Glockenturm. Die vier Zentner schwere Glocke stammt aus Dresden.
Um das Bethaus zur Kirche umzubauen, erfolgten zwischen 1732 und 1734 zahlreiche Umbaumaßnahmen. Aufgrund seiner Lage direkt am Felsen weist die Kirche einen unregelmäßigen Grundriss auf. Neben zwei Fensterachsen im Westflügel kamen ein hölzerner Turm, eine Empore und eine Orgelempore hinzu. Die Holzarbeiten übernahm der Zittauer Andreas Kühnel.
1754 baute Johannes Gottlieb Tamitius, ebenfalls aus Zittau, die erste Orgel ein. Die bereits 1719 geschaffene Orgel stammte aus der Kirche in Wittgendorf, die sich nach dem Abriss im Neuaufbau befand. Das achteckige Taufbecken mit Holzdeckel aus dem 18. Jahrhundert befand sich ebenfalls in diesem Gotteshaus und verleiht seither die Bergkirche Oybin einen fröhlichen Farbtupfer. 1770 kamen die prachtvollen Kronleuchter hinzu.
1773 ersetzte ein Kanzelaltar den ursprünglichen Altar aus dem Jahr 1712. Für die Umsetzung waren der Maler Cuno aus Zittau und der Bildschnitzer Max aus Bürgstein verantwortlich.
1987 erhielt die Bergkirche Oybin eine neue Orgel. Im barocken Gehäuse aus dem Jahr 1754 verbirgt sich seither eine Orgel mit 18 Registern, die sich auf zwei Manualen verteilen. Sie stammt vom Zittauer Unternehmen Georg Schuster Orgelbau. Zwischen 2007 und 2009 erfolgte mit Unterstützung der Deutsche Stiftung Denkmalschutz eine umfangreiche Restaurierung der Dorfkirche.
Die Öffnungszeiten der Bergkirche Oybin
- Im Januar und Februar bleibt die Bergkirche geschlossen.
- Von April bis Oktober besuchen Gäste den Sakralbau täglich zwischen 10:00 und 17:00 Uhr.
- Im März und im November schließt die Bergkirche Oybin bereits um 16:00 Uhr.
- An den Adventswochenenden im Dezember steht die Kirche Besuchern ebenfalls von 10:00 bis 16:00 Uhr offen.
Unser Tipp: Eine Führung in der evangelischen Bergkirche Oybin
Du möchtest einen tieferen Einblick in die Geschichte und die herausragende Architektur dieses Kleinods erhalten? In den Sommer- und Herbstmonaten lädt die Bergkirche Oybin Besucher gegen einen Obolus dazu ein, an einer Gebäudeführung teilzunehmen.
Die Kirchenführungen finden vornehmlich an den Wochenenden statt. Interessenten melden sich dafür vorab telefonisch im Pfarramt Olbersdorf unter der Telefonnummer 03583/690367 an. Kosten: ca. 2,50 € pro Person (Stand Mai 2024).





















