Zwischen dem Lausitzer Seenland und der Grenze zu Polen gelegen, befindet sich Weißwasser. Die drittgrößte Stadt im Landkreis Görlitz gehört in Sachsen zum offiziellen sorbischen Siedlungsgebiet. Mit ihrer Geschichte und den zahlreichen Sehenswürdigkeiten zieht sie zahlreiche Urlauber an. Die Oberlausitz gilt als empfehlenswertes Ausflugsziel für Familien mit Kindern, um Natur und Kultur zu entdecken.
Wissenswertes über Weißwasser im Überblick
In der Stadt Weißwasser nahe der deutsch-polnischen Grenze leben ca. 16.000 Menschen. Offiziell gehört der Ort zum sorbischen Siedlungsgebiet in Sachsen. Die Kleinstadt befindet sich inmitten des Muskauer Faltenbogens im Norden, der Muskauer Heide im Nordosten und dem Tagebau Nochten im Südwesten. Zahlreiche Eichen- und Kiefernwälder mit Teichgebieten umsäumen den Ort.
- In Weißwasser begann die Braunkohleförderung im Jahr 1860; sie prägte die Stadt nachhaltig.
- In der ehemaligen Glasbläserstadt Weißwasser entdecken Urlauber bei einem Spaziergang zahlreiche Glasmacherdenkmäler sowie das Glasmuseum.
- In der Schwimmhalle Weißwasser thront als Wahrzeichen des Ortes ein großer Wasserturm.
- Im Sommer erwartet Urlauber in Zentrumsnähe ein malerisches Naturbad mit Badestrand, Liegewiesen, Bootsverleih sowie mehreren Sportplätzen.
- Im Nordosten von Weißwasser, in rund acht Kilometern Entfernung, liegt das beliebte Ausflugsziel Bad Muskau.
Sehenswürdigkeiten in Weißwasser
Sehenswert in und um Weißwasser ist beispielsweise:
- der Tierpark Weißwasser
- der Findlingspark in Nochen,
- der Braunsteich,
- der 30 Meter hohe Aussichtsturm am Schweren Berg,
- das Glasmacherdenkmal in der Jahnstraße,
- der vor dem Bahnhof stehende Glasmacherbrunnen,
- in der Forster Straße das Glasmuseum,
- der Ehrenrain am Friedhof, der an die Faschismusopfer erinnert,
- der an der Schwimmhalle stehende Wasserturm, das Wahrzeichen der Stadt Weißwasser
Daneben gibt es Gebäude des Bauhaus-Architekten Ernst Neufert zu besichtigen sowie zahlreiche Parks um und in Weißwasser.
Glasmuseum in der ehemaligen Fabrikantenvilla
Zwischen 1872 und 1903 befanden sich in Weißwasser elf Glashütten. Dank ihnen gehörte das damalige „Industriedorf“ in der Mitte des 20. Jahrhunderts zu den weltgrößten Glasproduktionsorten. Die Entwicklung der Glasmacher und deren Erbe erkunden an die Geschichte interessierte Personen im Glasmuseum der Stadt. In der historischen Fabrikantenvilla bewundern Besucher:
- geschichtsträchtige Werkzeuge zur Glasherstellung und -veredelung
- alte Glasmacherwerkstätten
- Glasraritäten wie Jugendstilglas
Neben der Dauerausstellung ergänzen wechselnde Sonderausstellungen den spannenden Einblick in Weißwassers „gläserne“ Vergangenheit.
Zahlreiche Denkmäler
An die Geschichte und Entwicklung der Kleinstadt erinnern in Weißwasser zahlreiche Denkmäler, die Urlauber bei einem Stadtspaziergang in Augenschein nehmen. Sie entdecken:
- den Glasmacherbrunnen am Bahnhof
- das Glasmacherdenkmal in der Jahnstraße
- den Jungfernbrunnen in der Straße des Friedens
- das Sportler-Denkmal am Puck in der Lutherstraße
- die Bronzeplastik „Der Kesse“ in der Gutenbergstraße
An der Ecke Kromlauer Weg / Neuteichweg befindet sich ein Erinnerungsstein an die KZ-Außenstelle Groß-Rosen.
Familienfreundliche Ausflugsziele in Weißwasser
Schwimmhalle Weißwasser
Von Dienstag bis Sonntag öffnet die Schwimmhalle mit drei Becken, Dampfsauna und finnischer Sauna die Pforten. Von einer „Billigbadezeit“ profitieren Familien, die freitags zwischen 10.00 und 16.00 Uhr zum Schwimmen kommen.
Azaleen- und Rhododendronpark Kromlau
In der Nähe von Weißwasser befindet sich der Azaleen- und Rhododendronpark Kromlau. Mit seiner Größe von 200 Hektar ist der Park der größte Landschaftspark Deutschlands. Die Freilandanlage ist durchgehend geöffnet und kostenfrei zu betreten.
Jedes Jahr zu Pfingsten findet das Park- und Blütenfest statt. Bis zu 35.000 Besucher erscheinen jährlich, um die Pflanzen und Blumen, zu bewundern.
Besucher erreichen den Park von Weißwasser aus mit herkömmlichen Verkehrsmitteln und der Waldeisenbahn Muskau, einer Schmalspurbahn mit 600 mm Spurbreite.
Der Fürst-Pückler-Park Muskau
Seit 1815 gibt es den im englischen Stil gestalteten Fürst-Pückler-Park Muskau. Dieser befindet sich in der Oberlausitz, nahe Weißwasser. Mit über 830 Hektar ist er der größte Landschaftspark in Zentraleuropa. Hermann Fürst von Pückler-Muskau war für die Gestaltung des Parks verantwortlich. Zu einem Drittel befindet er sich in Bad Muskau, der Rest an der Lausitzer Neiße. Die Teile sind mit Brücken miteinander verbunden.

Besuch im Tierpark Weißwasser
Der 6,5 Hektar große Tierpark von Weißwasser liegt in der Nähe des Stadtzentrums und nahe des Jahnteichs im Jahnpark. Im Jahr 1966 eröffnete der Zoo auf die Initiative von Bürgern, Betrieben und Einrichtungen hin. 75 verschiedene Rassen aus Europa, Südamerika und Afrika sind im Tierpark zu bestaunen.
Offiziell nimmt der Zoo am europäischen Erhaltungszuchtprogramm teil. Im Park lebt ein Pärchen der vom Aussterben bedrohten Tierart Balistars. Die Nachzucht war bislang nicht von Erfolg gekrönt. Begehbare Gehege bieten die Möglichkeit, den Tieren hautnah zu begegnen.
Jahnbad Weißwasser – Naturbad mit Strand im Stadtgebiet
Suchen Urlauber an warmen Tagen zwischen Juli und August eine Abkühlung, lohnt sich ein Besuch im malerischen Naturbad. Direkt im Stadtgebiet gelegen, fasziniert es mit seinem sauberen Strand und dem klaren Wasser. Auf einer Liegewiese entspannen die Eltern, während die Kinder planschen.
Für die Abwechslung beim Schwimmen stehen Badeutensilien zum Ausleihen bereit:
- Schwimmreifen
- Schwimmärmel
- Flossen
- Schnorchel
- Taucherbrille
- Wasserbälle
Außerhalb des Wassers vergnügen sich Familien auf drei voll ausgestatteten Beachvolleyballplätzen. Der Eintritt ins Naturbad ist für Kinder unter drei Jahren frei, sofern sie sich in Begleitung Erwachsener befinden.
Ausflugstipp: Einen Einblick in die Braunkohleförderung und deren Einfluss auf die Region erhalten Urlauber im Kommunikations- und Naturschutzzentrum Weißwasser. Dieses nennt sich „Turm am schweren Berg“. Südlich der Kleinstadt gelegen, grenzt es an den Rekultivierungsbereich des Tagebaus Nochten.
Stadtinfos über Weißwasser
Weißwasser schmiegt sich zwischen den Tagebau Nochten, den Muskauer Faltenbogen und die Muskauer Heide. Wälder und Seen rahmen das Stadtgebiet ein.
Mitte des 16. Jahrhunderts fand Weißwasser erstmals urkundliche Erwähnung. Auf einer Karte der Oberlausitz tauchte das damalige Dorf 1593 zum ersten Mal auf. Heute erstreckt sich an diesem Ort der Westteil der Kleinstadt. Diese fasziniert Besucher mit ihrer abwechslungsreichen Geschichte.
Der Wandel vom Dorf zur kleinen Industriestadt, die Glasproduktion, zahlreiche Waldbrände und die Zeit des Nationalsozialismus prägten Weißwasser. Mehrere Denkmäler erinnern an die bedeutenden Ereignisse der Vergangenheit.
Ausflugsziele rund um Weißwasser
Weißwasser bietet sich aufgrund seiner zentralen Lage als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Region an. Die „geteilte“ Stadt Görlitz befindet sich rund eine Stunde Fahrtzeit entfernt. Hier nehmen Familien an einem geführten Rundgang durch die Altstadt teil.
Alternativ entdecken Urlauber mit Kindern in der Nähe Weißwassers:
- Bautzen bei einem selbstgeführten Stadtrundgang mit Schnitzeljagd
- Saurierpark Kleinwelka bei Bautzen
- Findlingspark Nochten
- Bad Muskau mit dem Fürst-Pückler-Park
Die sächsische Landeshauptstadt Dresden erreichen sie nach rund eineinhalb Stunden Fahrt. Hier unternehmen Urlauber beispielsweise Stadtührungen durch die Altstadt von Dresden.
Die Geschichte der Stadt Weißwasser
Erstmalige Erwähnung fand die Stadt Weißwasser im Juni 1552. Auf einer Landkarte tauchte der Ort im Jahr 1593 auf. Im ursprünglichen Sinn befand sich das damalige Dorf Weißwasser im westlichen Teil der heute bekannten Stadt. Dieser Bereich Weißwassers ist als das „Alte Dorf“ bekannt. 1772 entstand in der Stadt die erste Schule. Im Jahr 1817 unterrichtet der erste geprüfte Lehrer im Ort. Die Zeit der Braunkohlenförderung begann im Jahr 1860. Zeitgleich entstand die erste Ziegelei. Zwischen den Jahren 1815 und 1945 gehörte der Ort Weißwasser zu Schlesien.
1866 und 1867 entstand die Bahnstrecke zwischen Berlin und Görlitz. Dies gab den Anlass, um Weißwasser mit einem Bahnhof auszustatten. Der Bahnhof und die Ton-, Quarz-, Holz- und Kohlevorkommen waren für die weitere Ortsentwicklung von großer Bedeutung. Vor allem im 19. und 20. Jahrhundert kannten die Menschen die Kleinstadt als Glasmacherort.
Durch die zusammenhängenden Waldgebiete rund um Weißwasser erfand der Forstmeister Walter Seitz im 19. Jahrhundert ein Warnsystem bei Waldbrandgefahr. Zwischen 1890 und 1900 errichteten die Waldarbeiter einen 12 bis 18 Meter hohen Turm, um bei erhöhter Waldbrandgefahr den Wald stetig im Blick zu haben. Von 1944 bis 1945 gab es in der Stadt ein Außenlager des KZ Groß-Rosen mit 300 inhaftierten jüdischen Frauen.
Zu Gast im Jagdschloss bei Mühlrose war der Dichter Heinrich Laube im Jahr 1840. Das Schloss ließ die Stadt 1972 abreißen, weil es zunehmend verfiel.
Kontakt
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