Dezember in Görlitz 2025

Lausitzer Fischwochen: Das erwartet Euch Kulinarisch und beim Abfischen

Hauptfoto des Artikels
Abfischen Foto: Michael Bährisch, MGO

Vom 20. September bis 2. November 2025 laden die 24. Lausitzer Fischwochen zu zahlreichen Veranstaltungen ein – von traditionellen Abfischfesten über Kochkurse bis zu Naturführungen im Biosphärenreservat. Erstmals wird ein Teichwirt des Jahres geehrt, der die Arbeit der Fischer sichtbarer macht. Die Besucher erwartet eine Mischung aus Genuss, Tradition und Naturerlebnis – direkt im Herzen der Oberlausitz.

Wenn im Herbst die Teiche abgelassen werden, beginnt in der Oberlausitz ein Schauspiel, das seit Jahrhunderten fast unverändert geblieben ist. Fischer stehen knietief im Wasser, Netze werden gespannt, die Ernte wird eingeholt. Was für Besucher ein eindrucksvolles Naturerlebnis ist, ist für die Teichwirte harte Arbeit – und zugleich Kulturerbe. Schon seit dem 13. Jahrhundert prägen die Teiche das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, das heute eines der größten zusammenhängenden Teichgebiete Europas ist.

Fuetterungsrunde Lausitzer Fisch Mario Kegel 002

Lausitzer Fischwochen

Wann: 20.09.2025 bis 02.11.2025
Informationen: Webseite

Teichfeste, Naturerlebnisse & Fischgenuss –
Erlebt Natur pur, Fischspezialitäten & Feste

Foto: Mario Kegel

Die Teichwirtschaft erfüllt dabei gleich mehrere Aufgaben: Sie liefert nicht nur frischen Speisefisch, sondern sorgt auch für den Erhalt der Landschaft. Ohne das regelmäßige Ablassen und Pflegen der Teiche würde diese Kulturlandschaft verlanden, Lebensräume für Vögel, Pflanzen und Fische gingen verloren. So verbinden sich Artenschutz, Klimaschutz und regionale Ernährung auf einzigartige Weise.

Das kann man bei den Lausitzer Fischwochen in der Oberlausitz erleben

  • Feste und Schaufischen:Man kann bei verschiedenen Festen und Schaufischen direkt zusehen, wie die Fische abgefischt werden und an Fischständen frische oder geräucherte Produkte erwerben.
  • Kulinarisches: Zahlreiche Restaurants und Gasthäuser bieten spezielle Gerichte aus Lausitzer Karpfen an, oft in traditionellen oder innovativen Kreationen.
  • Fischzucht entdecken: Man kann Einblicke in die Fischzucht und die Teichwirtschaft erhalten.
  • Naturerlebnisse: Geführte Teichwanderungen oder Radtouren ermöglichen es, die Artenvielfalt der Lausitzer Heide- und Teichlandschaft kennenzulernen

Abfischfeste und Höhepunkte 2025

Die emotionalen Höhepunkte der Fischwochen sind die Abfischfeste. Hier wird sichtbar, wie Teiche abgefischt, Netze eingeholt und Karpfen, Schleie oder Hechte sortiert werden. Besucher stehen direkt am Ufer und erleben das Handwerk hautnah.

KRABAT WOCHE Eröffnung und Fischerfest am Großteich Deutschbaselitz
03.10.2025 Kamenz OT Deuschbaselitz

Abfischfest am Inselteich in Radibor
04.10.2025 Radibor

Schaufischen an der Teichwirtschaft Weigersdorf
04.10.2025 Weigersdorf

Auf Augenhöhe mit Karpfen und Co.
08.10.2025 Malschwitz OT Wartha

Schnitzeljagd am Teich – Wer findet Konny, den Karpfen?
09.10.2025 Malschwitz OT Wartha

Erntezeit am Karpfenteich
11.10.2025 Großdubrau OT Kauppa

Abfischfest Altteich Weißig und Fischereihof
11.10.2025 Weissig

Schaufischen mit großem Handwerker- und Bauernmarkt am Schlossteich Petershain
31.10.2025 Quitzdorf am See OT Petershain

Den Auftakt macht am 27. September das Natur- und Fischerfest auf dem Erlichthof Rietschen. Bis zum 31. Oktober folgen zahlreiche Termine in der ganzen Oberlausitz – vom Hoffest in Weißig mit frisch geräuchertem Fisch und Kremserfahrten bis zum großen Schaufischen am Schlossteich Petershain mit Bauern- und Handwerkermarkt.

„Viele Menschen kennen Fisch nur aus dem Supermarkt. Bei uns sieht man, wie er tatsächlich aufwächst und wie er in den Teichwirtschaften gepflegt wird“, sagt Grit Bräuer von der Teichwirtschaft Weißig. Genau hier wird der Unterschied zwischen industrieller Ware und regionaler Erzeugung deutlich.

Lausitzer Fisch Jens Dauterstedt 2
Lausitzer Fisch, Foto: Jens Dauterstedt

Genuss mit Lausitzer Fisch

Auch die Gastronomie ist ein wichtiger Teil der Fischwochen. Restaurants und Gasthöfe der Region zeigen, wie vielseitig Lausitzer Fisch sein kann. In der Beckenbergbaude in Eibau steht ein Kochkurs „Wilde Herbstküche“ auf dem Programm, das sorbische Restaurant Wjelbik in Bautzen verbindet Tradition mit moderner Küche, und Gasthöfe wie die „Drei Linden“ in Uhyst oder die „Strandklause“ in Deutschbaselitz setzen auf bodenständige Fischgerichte.

Für die Eröffnung im Weichaer Hof haben Küchenchefin Carola Symm und ihr Team ein Menü zusammengestellt, das vom klassischen Karpfen bis zu raffinierten Variationen reicht. „Wer einmal probiert hat, wie gut Lausitzer Fisch schmeckt, der kommt wieder“, sagt sie.

Frischer Fisch auch im herzlichen Restaurant Marschall DuRoc

Im Rahmen der Lausitzer Fischwochen haben wir auch im Restaurant Marschall DuRoc vorbeigeschaut. Das Restaurant am Rande von Görlitz ist für seine herzliche Gastlichkeit bekannt – und so durften wir einen Blick hinter die Kulissen werfen. In der Küche empfing uns neben Koch und Köchin auch Hotelmanagerin Evelyn Rau:

„In unserem Restaurant Marschall DuRoc legen wir anlässlich der Lausitzer Fischwochen besonderen Wert darauf, frischen Fisch aus der Region anzubieten. Wir haben uns für eine klassische Zubereitung als Forelle Müllerin entschieden, die wir ganz frisch vom Fischereihof Kreutziger in Rothenburg in Rothenburg beziehen. Diese Frische und Qualität begeistern uns selbst jedes Mal aufs Neue – und unsere Gäste ebenso.“

Die Forelle kam knusprig und duftend aus der Pfanne – ein Gericht, das perfekt zum Charakter der Fischwochen passt und den Gästen den echten Geschmack der Lausitz auf den Teller bringt.

Ein Gesicht für die Fischerei

Neu bei den diesjährigen Fischwochen ist der Titel „Teichwirt des Jahres“, mit dem die Veranstalter den Menschen hinter der Tradition mehr Sichtbarkeit geben wollen. Zur Premiere fiel die Wahl auf Lars Hempel von der Teichwirtschaft Milkel. Mit 28 Teichen auf 260 Hektar Fläche bewirtschaftet er ein Gebiet, das Generationen vor ihm geprägt haben. Für ihn ist die Fischerei mehr als ein Beruf – sie ist Lebensaufgabe.

„Wir sind nicht nur Fischer, sondern auch Landschaftspfleger, Wegewart und manchmal Förster“, beschreibt Hempel seine Arbeit. Der Titel sei für ihn eine Ehre, die er stellvertretend für viele Kolleginnen und Kollegen in der Lausitz trägt.

Familie Hempel
Familie Hempel von der Teichwirtschaft Milkel, Foto: Mario Kegel

Die Region hat dabei auch wirtschaftlich Gewicht: In den Landkreisen Görlitz und Bautzen entstehen rund 70 Prozent der sächsischen Speisefischproduktion. Sachsen selbst liegt mit 11 Prozent Anteil an der bundesweiten Fischproduktion auf Platz vier – nach Bayern sogar als zweitgrößter Karpfenproduzent Deutschlands.


Natur erleben – Kultur verstehen

Doch die Fischwochen sind mehr als Genuss. Naturführer und Ranger laden dazu ein, die Landschaft aus einer anderen Perspektive zu sehen – etwa beim Wasservogelmonitoring mit Jörg Kasper oder bei Führungen durch das UNESCO-Biosphärenreservat.

Im Haus der Tausend Teiche in Wartha erfahren Besucher alles über die Geschichte und Bedeutung der Teichwirtschaft. Hier wird klar, dass die Fischerei eng mit dem Naturschutz verwoben ist – und ohne die Arbeit der Fischer weder Karpfen noch seltene Vögel wie der Fischadler eine Heimat hätten. -> mehr lesen.


Ein Fest für alle Sinne

Die Lausitzer Fischwochen verbinden Tradition, Kultur und regionale Küche zu einem Gesamterlebnis. Zwischen September und Anfang November hat die Oberlausitz damit wieder eine Attraktion, die Besucher aus Nah und Fern anzieht.

Wer an einem Abfischfest teilnimmt, hört nicht nur das Plätschern der Netze, sondern riecht den Rauch frisch geräucherter Fische, kostet Suppe aus dem Kessel und sieht, wie eine jahrhundertealte Tradition lebendig bleibt.

Die Lausitz zeigt sich in dieser Zeit von einer Seite, die Naturerlebnis und Genuss verbindet – authentisch, bodenständig und voller Geschichten, die bis heute weit über die Region hinausstrahlen.

Veröffentlichung in Kooperation mit der
Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH
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Telefon: +49 (3591) 48770

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